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Online-Workshop: Verkehrsfähigkeit und Sicherheit von E-Liquids und Vorläuferprodukten – Update 2021

Datum

23. März 2021, 9:00 – 12:45 Uhr

Zielgruppen

Der Online Workshop richtet sich an E-Liquid-Hersteller und Inverkehrbringer sowie an Vertreter der überwachenden Behörden.

Veranstalter

ACA-pharma concept GmbH
BioCity Leipzig
Deutscher Platz 5, Leipzig

in Verbindung mit der Rechtsanwaltskanzlei
JurSolution (Dortmund)


Referenten

  • Henning Krüger, JurSolution, Rechtsanwaltskanzlei, Dortmund
  • Dr. Claudia Herles, Landesdirektion Sachsen, Referat Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, Dresden
  • Michael Plesch, e-cig-consulting, Solingen
  • Bianca Leubner, ACA-pharma concept GmbH, Leipzig
  • Miriam Macziol, Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen
  • Dr. Elke Pieper, Bundesinstitut für Risikobewertung, Produktbeschaffenheit und Nanotechnologie, Berlin

Moderator

  • Prof. Dr. Clemens Allgaier, ACA-pharma concept GmbH, Leipzig
Informationen zu den Referenten
  • Prof. Dr. Clemens Allgaier (ACA-pharma concept GmbH), studierte (Bio-)Chemie, seit 2006 Geschäftsführer der ACA-pharma concept GmbH, Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Leipzig, Leiter des Moduls „Regulatorische Toxikologie und Risikobewertung“ beim Postgradualstudium Toxikologie und Umweltschutz“.
  • Henning Krüger ist Inhaber der Rechtsanwaltskanzlei JURSOLUTION in Dortmund. Mehrjährige Tätigkeit als zuständiger Jurist der Bundesstelle für Chemikalien (BfC) bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
  • Dr. Claudia Herles (Landesdirektion Sachsen, Referat Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung) promovierte Lebensmittelchemikerin,seit 2002 Referentin in der Landesdirektion Dresden, Referat Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung im Bereich der amtlichen Lebensmittelüberwachung der nichttierischen Lebensmittel (einschließlich Lebensmittelkontaktmaterialien, kosmetische Mittel und Tabakerzeugnisse), Weinüberwachung mit einer einjährigen Unterbrechung durch eine Abordnung als Referentin an das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, Referat Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, Bedarfsgegenstände und Kosmetika. 2012 spezialisierte sie sich auf die Überwachung von alkoholischen Getränken inkl. Wein, Lebensmittelkontaktmaterialien und Tabakerzeugnissen sowie Internethandel in der Landesdirektion Sachsen, Referat Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung.
  • Bianca Leubner (ACA-pharma concept GmbH) hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert und unterstützt seit 10 Jahren klein- und mittelständische Firmen bei der Umsetzung der nationalen und europäischen Richtlinien, Verordnungen und Gesetze. Ihr Schwerpunkt liegt dabei vor allem bei der Beratung zu REACH und der Erstellung von Registrierungs- und Notifizierungsdossiers im Rahmen REACH, CLP und UFI.
  • Miriam Macziol (CVUA Sigmaringen) staatlich geprüfte Lebensmittelchemikerin, mehrjähriger Mitarbeit am Lehrstuhl für Lebensmittelchemie, Universität Würzburg, seit 2019 Leiterin des Labors Tabak und Tabakerzeugnisse am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen. Tätigkeiten im DIN Arbeitsausschuss für Tabak und Tabakerzeugnisse, der ALB Arbeitsgruppe der Tabaksachverständigen und verschiedenen EU-Arbeitsgruppen.
  • Dr. Elke Pieper (BfR, Fachgruppe Produktbeschaffeheit und Nanotechnologie) studierte Chemie in Berlin und promovierte 2010 in Chemischer Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2010 bis 2013 arbeitete sie als Postdoktorandin im Bereich der biomolekularen Forschung am Department of Biology and Chemistry am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA. Seit 2016 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesinstitut für Risikobewertung im Bereich der Tabakforschung und Risikobewertung von Tabakprodukten und E-Zigaretten tätig. In dieser Zeit hat sie bisher an sieben Publikationen zu Risiken von E-Zigaretten und Tabakerhitzern als Erst- oder Co-Autorin mitgearbeitet.
  • Michael Plesch (e-cig-consulting.de) Bankkaufmann und Wirtschaftspsychologe (B.Sc.), berät seit Anfang 2019 eigenständig Hersteller und Händler von E-Zigaretten & Liquids. Er bringt eine mehrjährige Erfahrung in der E-Zigaretten-Branche mit. Unter anderem in führender Position als Leiter Einkauf & Produktmanagement bei der Niko Liquids GmbH, wo er die Vertretung im DIN-Ausschuss für E-Zigaretten, die TPD-Registrierung, den Hardware-Import, das Retail-Geschäft und den Großhandel für E-Zigaretten und Liquids mitverantwortete. Dazu kam eine Station als Assistent der Geschäftsführung bei der Kölner Strategie & Kommunikationsberatung Enzweiler & Partner.

Programm des Online-Workshops

Die E-Zigarette wird seit mehr als 10 Jahren als Alternative zur konventionellen Tabakzigarette mit geringeren gesundheitlichem Risiko für den Konsumenten vermarktet, allerdings fehlen Langzeitstudien. Durch die stetige Weiterentwicklung können moderne E-Zigaretten Nikotinwerte im Aerosol erreichen, die mit dem Rauch der konventionellen Tabakzigarette vergleichbar sind. Der Gehalt an anderen gesundheitlich bedenklichen Stoffen in den Aerosolen kann bei bestimmten Betriebsbedingungen um 90–95 Prozent reduziert werden. Die gesundheitlichen Effekte und möglicherweise schädlichen Auswirkungen erhitzter und inhalierbarer Bestandteile von E-Liquids wie Feuchthaltemittel, gegebenenfalls Nikotin, Aromastoffe und andere Inhaltstoffe sind nicht komplett verstanden. Für Nichtraucher birgt die E-Zigarette ein vermeidbares gesundheitliches Risiko. Sie ist kein harmloses Lifestyle-Produkt.

 

08:45 Anmeldung
09:00 Alles rund um die Verkehrsfähigkeit von E-Zigaretten.
Henning Krüger, Rechtsanwaltskanzlei JurSolution, DortmundE-Zigaretten und Liquids unterliegen in Deutschland und der EU verschiedenen europäischen und nationalen Bestimmungen. Die Verkehrsfähigkeit und der Vertrieb von E-Zigaretten und ihren Liquids richtet sich sowohl nach europäischen als auch nationalen Bestimmungen. Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick über die wesentlichen Regelungen und die neuesten Entwicklungen bezüglich des Rechts für E-Zigaretten und Liquids. Die nun erfolgte Regelung von nikotinfreien Liquids im deutschen Tabakrecht und die Bedeutung von E-Zigaretten für die tägliche Versorgung in Pandemie-Zeiten beschäftigen uns ebenso, wie die aktuelle Einordnung der E-Zigaretten und ihres Konsums im Arbeits- und Jugendschutz.
09:30 E-Liquids aus Sicht der amtlichen Tabaküberwachung – Ein Update
Dr. Claudia Herles, Landesdirektion Sachsen, Referat 24.1 Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, Dresden
Mit dem 2. Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes wurden nikotinfreie Liquids und E-Zigaretten zum 1. Januar 2021 in den Geltungsbereich des deutschen Tabakrechts aufgenommen. Für die nikotinfreien Liquids sind nun eine Reihe von Vergaben, die die Tabakproduktrichtlinie 2014/40/EU für nikotinhaltige E-Liquids vorsieht, zu beachten. Nikotinfreie Liquids, die bis 31.12.2020 rechtmäßig hergestellt wurden, dürfen noch bis 31. März 2021 in Verkehr gebracht werden oder bis zu diesem Tag in Verkehr bleiben. Alle nikotinfreien Liquids, die ab 1. Januar 2021 hergestellt werden, müssen die Anforderungen des nationalen Tabakrechts (insbesondere Zusammensetzung, Kennzeichnung, Beipackzettel) erfüllen. Hinzu kommen deutliche Einschränkungen in Hinblick auf die Werbung und die Verpackungsgestaltung von nikotinfreien Liquids. Mit der Aufnahme der nikotinfreien E-Liquids in das Tabakrecht ergibt sich weiterhin die Verpflichtung zur Meldung der Inhaltsstoffe etc. im EU-CEG. Die amtliche Tabaküberwachung ist mit Geltungsbeginn des geänderten Tabakerzeugnisgesetzes auch für die Überwachung der Herstellung und des Inverkehrbringens der nikotinfreien Liquids einschließlich der CBD-haltigen Liquids zuständig. Mit dem Vortrag soll die Sichtweise der amtlichen Tabaküberwachung zu den neuen rechtlichen Regelungen für nikotinfreie E-Liquids in Deutschland dargestellt werden. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Entscheidung des EuGH zu Cannabidiol (C-663/18) eingegangen.
10:00 Produktmeldung: Hintergrund und Umsetzung bei E-Liquids
Bianca Leubner, ACA-pharma concept GmbH, Leipzig
Produktmeldung: Hintergrund und Umsetzung bei E-Liquids gibt einen kurzen Einblick in die derzeit geltenden Gesetzgebungen zur Produkt-/Gemischmeldung und wie als gefährlich eingestufte Gemische derzeit über das Poison Center Notification (PCN) Portal der EU gemeldet werden müssen.
10:30 Diskussion
10:45 Pause
11:00 Wie beeinflusst die Gesetzgebung das Marktgeschehen?
Michael Plesch, e-cig-consulting, Solingen
Der Vortrag thematisiert das Marktgeschehen nach Inkrafttreten des Tabakerzeugnisgesetzes sowie deren Änderung zum 01. Januar 2021. Anhand der Auswertung von qualitativen und quantitativen Daten werden die Reaktionen des Marktes aus drei Perspektiven betrachtet: Hersteller, Handel und Endkunden. Durch die Gesetzgebung kam es zu einer wesentlichen Verschiebung des E-Liquid-Umsatzes auf unregulierte Produktgruppen, welche die Verwendung von potenziell riskanten Stoffen ermöglichte. Parallel dazu verlagerten die Marktteilnehmer ihre Aktivitäten in einen Bereich, der zwischen den Zuständigkeiten der Überwachungsbehörden lag. Das Marktgeschehen nach 2016 dokumentiert eindrucksvoll wie flexibel Hersteller, Händler und Endkunden auf Gesetzesvorlagen reagieren und wo die Risiken einer unpräzisen Regulierung liegen. Kommende Gesetzesänderungen müssen auf den Prüfstand, um eine Verschlechterung der Überwachung sowie steigende Risiken auf Seiten der Endverbraucher zu vermeiden. Darüber hinaus sind Fortschritte bei der Normung der E-Zigarette sowie die Festlegung klar definierter Verfahren bei der Emissionsmessung notwendig, um die zukünftigen Risiken zu mindern.
11:30 Verbraucherschutz in Baden-Württemberg – gezielte Untersuchungen von E-Liquids
Miriam Macziol, Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen Im Jahr 2019 traten in den USA schwere Lungenschäden und Todesfälle nach dem Konsum von E-Zigaretten auf. Die verwendeten vaping-Produkte wurden mit dem Vorhandensein von Vitamin-E-Acetat und Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) in Zusammenhang gebracht. Um zu klären, in welchem Umfang diese und weitere Inhaltsstoffe in E-Liquids auf dem deutschen Markt, insbesondere in Baden-Württemberg, enthalten sind, initiierte das Tabaklabor des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Sigmaringen ein Kooperationsprojekt mit dem CVUA Karlsruhe, der Marktüberwachung des Regierungspräsidiums Tübingen und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, Berlin). Neben den Inhaltsstoffen und deren toxikologischer Bewertung sollten auch die Anforderungen an die chemikalienrechtliche Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung der E-Liquids überprüft werden, sowie eine tabakrechtliche Beurteilung erfolgen. Dazu wurden 42 E-Liquids stichprobenartig in Baden-Württemberg erhoben und 15 Produkte im Internethandel erworben. Die nikotinhaltigen als auch nikotinfreien E-Liquids sowie CBD-haltigen Produkte wurden analytisch auf das Vorhandensein von Cannabinoiden, Vitamin E, Vitamin-E-Acetat, Aromastoffen und den Nikotingehalt untersucht.
12:00 Gesundheitliche Risiken und toxikologische Schadstoffreduktion von E-Zigaretten
Dr. Elke Pieper, Bundesinstitut für Risikobewertung, Produktbeschaffenheit und Nanotechnologie, BerlinDie E-Zigarette wird seit mehr als 10 Jahren als Alternative zur konventionellen Tabakzigarette mit geringeren gesundheitlichem Risiko für den Konsumenten vermarktet, allerdings fehlen Langzeitstudien. Durch die stetige Weiterentwicklung können moderne E-Zigaretten Nikotinwerte im Aerosol erreichen, die mit dem Rauch der konventionellen Tabakzigarette vergleichbar sind. Der Gehalt an anderen gesundheitlich bedenklichen Stoffen in den Aerosolen kann bei bestimmten Betriebsbedingungen um 90–95 Prozent reduziert werden. Die gesundheitlichen Effekte und möglicherweise schädlichen Auswirkungen erhitzter und inhalierbarer Bestandteile von E-Liquids wie Feuchthaltemittel, gegebenenfalls Nikotin, Aromastoffe und andere Inhaltstoffe sind nicht komplett verstanden. Für Nichtraucher birgt die E-Zigarette ein vermeidbares gesundheitliches Risiko. Sie ist kein harmloses Lifestyle-Produkt.
12:30 Abschlußdiskussion
12:45 Ende der Veranstaltung

 

 

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